In Bardolino kommt das Olivenöl ins Museum

Die Produktion von Olivenöl hat am Gardasee eine lange Tradition. Bereits seit der Antike werden dort Oliven angebaut und Olivenöl hergestellt. Das Gebiet rund um den Gardasee ist das nördlichste Gebiet Europas, in dem Olivenbäume gedeihen. Was vor allem am dort vorherrschenden milden Klima liegt. Geschmacklich zeichnet sich das Olivenöl vom Gardasee durch eine leichte, fruchtige und gleichzeitig angenehm pikante Note aus. Die Gütebezeichnung D.O.P. garantiert, dass das „Olio Extravergine d’Oliva del Garda“ vor Ort am Gardasee, aus ausschließlich am Gardasee angebauten Oliven, gepresst wurde. In Cisano di Bardolino ist dem Olivenöl gleich ein ganzes Museum gewidmet. Das private Museum wurde 1988 eingeweiht. Und war, wie die Betreiber sagen, das erste seiner Art in ganz Italien.

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In der Ölmühle erfolgt der erste Arbeitsschritt

Antike Ölmühlen, Hebelpressen, Schraubenpressen, Eisenpressen, eine Sammlung von Ölflaschen aus Glas, Porzellan und anderen Materialien, Wissenswertes über den Olivenanbau und die Ölgewinnung, für wen Olivenöl mehr ist, als nur ein wichtiger Bestandteil guter Küche, der sollte einmal im Olivenölmuseum von Bardolino vorbeischauen. In verschiedenen Räumen wird von großen Ölpressen bis hin zu kleinen Gerätschaften präsentiert, was einst zur Ölgewinnung benutzt wurde. Beispielsweise eine mit Hilfe eines Pferdes oder Esels betriebene Ölmühle, in der der erste Verarbeitungsschritt der Oliven erfolgte: Das Zerkleinern von Fruchtfleisch und Kernen. Für die anschließende Pressung der in der Ölmühle gewonnenen Paste, wurden Hebel- oder Schraubenpressen verwendet. Im Museum sind auch derartige Pressen ausgestellt, inklusive der Ölpresskörbe, in die die Paste aus Oliven und Olivenkernen eingefüllt wurde, bevor in den Hebel- oder Schraubenpressen der nächste Arbeitsschritt erfolgte. Besonders stolz sind die Museumsbetreiber auf ein Exponat aus Spanien. Eine Ölmühle aus Eisen aus dem Jahr 1927, die ursprünglich mittels einer Dampfmaschine betrieben wurde.

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Ölpresse mit Ölpresskörben

Gründer und Betreiber des Museums ist die Familie Turri, die, wie könnte es anders sein, auch selbst Olivenöl produziert und dabei auf Familientradition setzt. 1962 eröffnete Umberto Turri, gemeinsam mit seiner Frau Teresita, eine der ersten Ölverkaufsstellen am Gardasee, in Cisano di Bardolino, wo Umberto Turri dann 1988 auch das Olivenölmuseum eröffnete. Heute sind sein Sohn Flavio Turri und dessen Frau Liliana Martino für das Museum sowie für die Produktion und den Verkauf des Olivenöls verantwortlich. Auf rund 5 Hektar kultiviert die Familie um die 600 Olivenbäume für die Produktion des D.O.P. Olivenöls vom Gardasee. Wer nach dem Museumsbesuch Lust auf Olivenöl bekommt, kann die verschiedenen Sorten im Anschluss an den Museumsrundgang verkosten.

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D.O.P. Olivenöl vom Gardasee

Zu den D.O.P. Olivenölen, die die Familie Turri produziert, zählen: Das Garda D.O.P. Orientale, ein vorrangig aus für die Gardaregion typischen Casaliva-Oliven hergestelltes Öl mit mäßig bitter-pikanten Noten und einer Süßmandelnote im Abgang. Das Garda D.O.P. Bresciano, ein Olivenöl mit komplex-elegantem, leicht fruchtigem Geschmack und einer Note von Artischocke und Süßmandel im Abgang. Das Garda D.O.P. Trentino, hergestellt im Gebiet Alto Garda Trentino, dem nördlichsten Anbau- und Herstellungsgebiet Europas von Oliven und Olivenöl. Ein Öl mit kräftig-harmonischem Geschmack und angenehm bitteren, intensiv pikanten Noten, reichhaltig im Abgang, mit Noten aus scharfem Pfeffer sowie einer eleganten, mineralischen Note.

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